Cosycooking

CC's Momentaufnahmen - Exotisches

Bevor ich hier auf CosyCooking das nächste - pikante - Rezept einstelle, muss ich an dieser Stelle unbedingt loswerden, was mich derzeit besonders freut. Highlights sind momentan meine zarten Chilipflänzchen und selbstgemachtes Kimchi. Dazu muss ich aber erstmal ein wenig ausholen. Eline hatte mich vergangenes Jahr mit ihrer Chilischwemme, gegen die sie kräftig anzukämpfen hatte, ganz neidisch gemacht. Also habe ich irgendwann im Herbst beschlossen, es dieses Jahr auch zu versuchen. Die Wahl fiel auf die Sorten Cayenne und Serrano (Amüsantes Detail am Rande: Das ich die Samen beim selben Online-Händler wie Eline bestellt habe, entdeckte ich erst heute beim Verlinken des Artikels).

Weshalb Cayenne und Serrano-Chili? Erstere werden in meinem neu erworbenen Kochbuch Burma in vielen sehr ansprechenden Gerichten verwendet und im Einzelhandel bekomme ich sie garantiert nicht. Serrano-Chili ist Bestandteil von Aji, jener pikant-scharfen Salsa, die ich in Ecuador, während eines einjährigen Aufenthaltes praktisch zu allem, ausser natürlich Süssem, gegessen habe. Absolut unverzichtbar! Viel zu lange bin ich nicht mehr in den Genuss gekommen. Um Aji endlich wieder auf dem Tisch zu haben, fiel die Wahl auf Serrano-Chili.

Bis es soweit ist, sind jedoch noch viel Geduld und gute Betreuung angesagt. Wenn alles gut geht, werde ich im Spätsommer die Ernte einfahren können. Der Anfang verlief sehr zufriedenstellend. Nachfolgend Fotos von heute Mittag. Die Keimlinge sind 10 Tage alt. Ich hoffe, sie wachsen in diesem Tempo weiter.

Vor 2, 3 Wochen hatte ich nach Lektüre dieses Rezeptes beschlossen Kimchi endlich mal selbst zu machen. Ich mag bei vielen Dingen zur Prokastiniererei tendieren, aber wenn es um ein Rezept geht, das ich mir in den Kopf gesetzt habe, muss es SOFORT sein. SOFORT. Chinakohl kein Problem, Frühlingszwiebeln kein Problem, Ingwer und Honig, beides im Haus. Die einzige Hürde war das koreanische Chilipulver namens Gochugaru (Danke an Katha für den Namens-Hinweis).

Der erste Versuch in einem der drei, mir bekannten Asia-Läden in St. Gallen - Fehlanzeige. Im Zweiten - ebenso. Die Hoffnung lag beim Dritten, der sich ob seiner Grösse sicherlich schon Asia-Supermarkt nennen kann. Kurz vor Ladenschluss sitzen drei asiatische Mitarbeiter in der Nähe der Kassa am Boden und sortieren Ware. Weil ich ungern Zeit mit unnötiger Sucherei verplempere, steuere ich auf sie zu und frage nach getrocknetem koreanischen Chilipulver. Einer der drei springt auf und rennt zum Kühlregal, reisst eine Packung Grünzeug hervor und streckt sie mir entgegen - Koriander. Nein, ich hätte gerne getrocknetes koreanisches Chilipulver für Kimchi. Der Mitarbeiter rennt zum nächsten Kühlregal, ich hinterher, reisst eine Plastikpackung mit fix-fertigem Kimchi heraus und hält sie mir unter die Nase. Nein, ich will das Pulver und zeige auf die kleinen roten Punkte die durch das Plastik schimmern. Ah, verstanden. Er rennt einmal quer durch den Laden zum Chilipulver-Regal. Gochugaru? Fehlanzeige. Es gibt nur thailändische Chilipulver. Er lächelt verlegen und entschuldigend. Ich lächle zurück. Kein Problem! Kein Problem? Doch, es ist eines, denn zu Hause liegt der eingesalzene Chinakohl und wartet auf Weiterverarbeitung.

Ein leiser Verdacht kommt auf. Es gibt in der Schweiz kein Gochugaru zu kaufen. Ob das stimmt, oder ob ich in St. Gallen einfach nur Pech hatte, weiss ich nicht. Jedenfalls bin ich einen Tag später in Österreich fündig geworden. Zu diesem Zeitpunkt war mir dann auch egal, dass es Gochugaru nur in 500 g Packungen gab. Diese Menge reicht für geschätzte 438 Kimchi-Portionen. Das auf dem Bild ist die 3. davon. Ob solo oder zu gebratenem Reis. Sooooo gut. Dieses Omeletterezept mit Kimchi werde ich demnächst ausprobieren. Wer Milchsäurevergorenes, wie z.B. Sauerkraut gerne mag, dem empfehle ich es zu versuchen. Frei nach dem Motto - kleiner Aufwand, grosse Wirkung.

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Kommentare

  1. Eline
    14.02.2013

    Gochugaru habe ich auch für Jahrzehnte zuhause ;-) . Ich glaube, davon gibt es keine kleinen Packungen, weil es die Koreaner so intensiv verwenden.
    Meine Pflanzerl sind auch etwas so gross, allerdings nicht ganz so hübsch - sie sind etwas zu schnell gewachsen.

  2. Birgit
    14.02.2013

    @Eline: Wenigstens muss ich dem Chilipulver nicht schon bald wieder nachspringen;) Ich hatte auch das Gefühl, sie wachsen extrem schnell. Heute sieht man die ersten winzigen Ansätze des ersten Blattpaares nach den Keimblättern. Bin schon so gespannt, wie sich die Pflänzli weiter entwickeln.

  3. multikulinaria
    16.02.2013

    Hübsch sehen sie aus! Ich war letztes Jahr sehr spät dran mit meiner Aussat. Die restliche Ernte habe ich im Herbst im Treppenhaus eingefahren. Ich hatte Apache, Jalapenos und eine schwarze große Sorte. Dieses Jahr reduziere ich auf Apache und einen 2. Jalapenos-Anlauf. Waren nur 3 Schoten dran letztes Jahr. Gutes Gelingen!!
    P.S. Ich habe bei Pinterest ein offenes 'eigene Ernte' Album, falls Du dort deine Sprößlinge verewigen magst...

  4. Michael
    15.04.2013

    Meine sind auch ungefähr so weit :-)

  5. Birgit
    15.04.2013

    @Michael: Mittlerweile sind sie schon ein ganzes Stück weiter. Bin schon sehr gespannt, wie sie sich weiterentwickeln.

  6. Alex
    18.09.2013

    und konntest du schon fleissig Ernten? Ein paar aktuelle Bilder wären schön

  7. Birgit
    18.09.2013

    @Alex: Danke der Nachfrage. Ja, konnte ich. Der Beitrag ist gerade in Arbeit und kommt am Wochenende.

  8. Pingback: Chilis und eine längst überfällige Salsa de Aji | Cosycooking

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