Wenn es ums Reisen geht, bin ich eigen. Ich fahre nicht gerne 2x an denselben Ort. Ich bilde mir ein, dass es ein billiger Abklatsch von Episoden und Eindrücken vom ersten Mal wäre. Tolle Erlebnisse und unvergessliche Begegnungen kann man nicht duplizieren. Die sind einzigartig. Ausserdem bin ich zu neugierig. Neugierig und hungrig auf Neues. Immer noch. Auf den Moment, wo ich es mir auf auf einer paradiesischen Insel an einem paradiesischen Strand für 14 Tage gemütlich mache, ja auf den warte ich nach wie vor, und hoffe, dass dieser nicht allzu schnell kommen wird.
Letztens habe ich mich dabei ertappt darüber nachzudenken, welche meiner bisherigen Reiseziele ich vielleicht doch noch mal in Erwägung ziehen, und dem Mitbewohner zur gemeinschaftlichen Abstimmung vorlegen soll. Und siehe da, zu meiner eigenen Überraschung gibt es Einige. Es scheint, dass man der Nostalgie mit zunehmendem Alter eher verfällt, als in jüngeren Jahren. Ganz vorne auf der Wiederholungsliste - Luang Prabang in Laos. Wie gut es uns dort gefallen hat, darüber habe ich hier berichtet.
Im Restaurant "Tamnak Lao" waren wir im Dezember nur einmal zum Abendessen. Sehr zu unserem Leidwesen. Bei einem zweiten Besuch, haben wir leider keinen Platz mehr bekommen. Eine Reservierung ist in der Hochsaison unbedingt notwendig. Als Vorspeise hatten wir einen würzigen Auberginendip bestellt, das mit geröstetem Baguette serviert wurde - Erbe der französisch-kolonialen Vergangenheit, die allerorts spürbar ist.
Es waren lange Monate bis ich mich endlich - mit heimischen Bio-Auberginen - an den "Nachbau" dieses Gerichts machen konnte. Einige Wochen und Versuche später, hier mein Rezept. Der Dip schmeckt erfrischend-würzig und wird in die Sammlung der Sommer-Lieblings-Vorspeisen aufgenommen.
AUBERGINENDIP LAO STYLE (Quelle: eigenes Rezept, inspiriert vom Restaurant Tamnak Lao in Luang Prabang)
Zutaten reichen für 4 Personen als kleine Vorspeise
- 2 mittelgrosse Auberginen (Abtropfgewicht ca. 190 Gramm)
- ca. 5 Gramm Zitronengras
- ca. 10 Gramm Ingwer
- 1 kleine Vogelaugenchili
- 1 Limette
- ein paar Blätter frisches Korianderkraut
- optional: ein kleines Stück Frühlingszwiebel
- ca. 1 Esslöffel Fischsauce
- Salz
- Pfeffer
- Backofen auf 150°C einschalten
- ganze Auberginen in den Backofen geben und weich rösten bis sie beim Antippen mit dem Finger nachgeben und ganz schrumpfelig sind
- die Auberginen auseinanderschneiden und das Fruchtfleisch herauslösen
- fein hacken, in ein Sieb geben und die Flüssigkeit abtropfen lassen (am Besten ein paar Stunden)
- Zitronengras, Ingwer und Korianderkraut sehr fein hacken
- Vogelaugenchili von den Kernen befreien und ebenfalls sehr fein hacken
- wer mag kann ein kleines Stück Frühlingszwiebel fein hacken, allerdings sollte es nicht zu viel sein, da der Dip sonst schnell zu "zwiebelig" schmeckt
- mit einem Löffel die restliche Flüssigkeit aus den gehackten Auberginen durch das Sieb drücken und die Auberginen in eine Schüssel geben
- Zitronengras, Ingwer, Korianderkraut, Vogelaugenchili und wenn vorhanden die fein gehackte Frühlingszwiebel unter die gehackten Auberginen geben und gut verrühren
- mit Salz, Pfeffer, Fischsauce und dem Saft einer 1/2 Limette abschmecken
- anrichten und zum Schluss mit Limettensaft beträufeln
- dazu geröstetes Baguette servieren
Tipp: Einen Tag im Voraus vorbereiten und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen, damit sich die Aromen optimal entfalten können!