Cosycooking

Bunt, blumig, aromatisch - Gewürzblütensalz

Es ist Frühling und die Blütensaison voll im Gange! In heimischen Gärten und auf den Feldern scheinen die Pflanzen und Bäume gegenseitig wetteifern zu wollen, wer dieses Jahr das prachtvollste Blütenkleid trägt. Sie sind aber nicht nur schön anzuschauen, die Natur hält eine ganze Palette an Blüten parat, von denen wir oft gar nicht wissen, dass sie essbar sind. So lassen sich, z.B. Magnolienblüten wunderbar in der Küche verarbeiten. Und Veilchen sind immer ein farbenfroher Hingucker auf dem Teller.

Bis jetzt habe ich mich beim Sammeln in der freien Natur auf die chlorophyllhaltige Fraktion der Naturpflanzen verlassen - Bärlauch oder Frauenmantel, oder Augentrost oder wilder Thymian, oder, oder, oder. Die Liste liesse sich endlos lang weiterführen. Dieses Jahr soll sich das ändern. Zusätzlich nehme ich noch Blüten in mein Sammelrepertoire auf. Mein Ziel für dieses Jahr: im Herbst möchte ich ein gut gefülltes Vorratsglas mit getrockneten Blüten für den Einsatz in der Küche zur Verfügung haben - selbst gezogen und gesammelt. In den Wintermonaten kommt dann kostbar konservierter Frühling und Sommer und damit ein bisschen zusätzliche Farbe auf den Teller. Der Sammelstart für mein gefülltes Glas war letzte Woche - mit Löwenzahn. Zurzeit wächst er hier in der Ostschweiz millionenfach auf den Feldern. Matten in tiefgelb gehüllt. Trocknen kann man die Blüten auf verschiedene Art. Entweder die ganzen Blumen zusammenbinden und kopfüber aufhängen bis sie getrocknet sind und dann die Blütenblätter abzupfen. Wenn man genügend Platz hat kann man die Blätter abzupfen und auf Seidenpapier legen. Es dauert nur wenige Tage, bis die Blütenblätter völlig durchgetrocknet sind. Das sollten sie aber unbedingt, da sie sonst anfangen zu schimmeln. Die Menge meiner Löwenzahnblüten hielt sich in Grenzen. Deshalb habe ich sie in ein Glas gegeben. Zur Aufbewahrung grösserer Mengen eignen sich mit Seidenpapier ausgelegte Schuhschachteln sehr gut.

Bei einigen Blüten dauert es jetzt noch eine ganze Weile, bis sie geerntet und entweder gleich frisch verwendet oder getrocknet werden können. Und weil ich ab und zu ziemlich ungeduldig sein kann, und das was in meinem Kopf an Ideen herumschwirrt gleich ausprobieren möchte, habe ich mir im Bioladen ein Säckchen mit getrockneten Malven-, Ringelblumen-, Kornblumen- und Sonnenblumenblüten gekauft. Damit, und mit getrockneten Kräutern habe ich ein Gewürzsalz hergestellt. Eine sehr einfache Angelegenheit. Fleur de Sel wird mit Thymian, Rosmarin und den getrockneten Blüten zu gleichen Teilen gemischt und gemörsert. Anschliessend noch ein paar ganze Blüten untergemischt und fertig war die eigene Würzsalzmischung. Ganz ohne Glutamat und künstliche Aromen.

Das Gewürzsalz kann für viele Gerichte verwendet werden. Die letzten Tage habe ich es gerne zum Verfeinern von Salat genommen. Und zum Schluss ein paar extra Blüten drübergestreut - ein optischer Hingucker. Im Sommer gibt es gegrilltem Gemüse das gewisse Etwas. Es passt aber auch sehr gut für Saucen, Aufläufe oder zum Würzen von Topfenaufstrichen. Die Mischung kann nach Lust und Laune variiert und mit den eigenen Lieblingskräutern gemischt werden. Neben den gängigen Kräutern passen auch getrocknete Wildkräuter, wie Brennessel, wilder Kerbel etc. Lässt man die Kräuter weg, hat man ein reines Blütensalz, dass man mit mehreren oder auch nur einer Blütensorte machen kann, wie z.B. Malvenblütensalz für Gemüse, Pasta- und Reisgerichte. Die Möglichkeiten sind schier unendlich.

GEWÜRZBLÜTENSALZ (Quelle: eigenes Rezept)

Zutaten - alle zu gleichen Teilen - lieber etwas weniger nehmen, und dafür das Salz öfters herstellen

  • Fleur de sel
  • getrocknete Blüten (Birgit: Sonnenblumen-, Malven-, Kornblumen-, und Ringelblumenblüten
  • getrocknete Kräuter (Birgit: Rosmarin, Thymian)

 

  1. zuerst die getrockneten Kräuter mit dem Fleur de sel grob mörsern
  2. ein paar Blüten zurückbehalten und diese am Schluss unter das Gewürzblütensalz mischen
  3. die restlichen Blüten mitmörsern und das Gewürzblütensalz bis zur gewünschten Feinheit mörsern
  4. in eine Dose oder in ein dekoratives Glas abfüllen und innerhalb einiger Monate aufbrauchen

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Kommentare

  1. Bolliskitchen
    3.05.2011

    ich muss gestehen, dass ich auf dem Gebiet Blüten, Wildpflanzen oder Kräuter grosse Wissenslücken habe und nie weiss, ob das Kraut am Wegrand zu essen ist oder nicht......Und in F. weiss man auch nie, ob der Bauer nicht mit Pestiziden gearbeitet hat.

  2. Birgit
    3.05.2011

    Das ist wirklich ein Problem. Man findet in unseren Breiten nicht so viele Plätze, wo man bedenkenlos sammeln kann und muss diese direkt suchen. Das ist wirklich schade!

  3. Pingback: Ofenkartoffeln mit Gewürzblütensalz – einfach, schnell und g’schmackig! | Cosycooking

  4. multikulinaria
    9.05.2011

    Ich war vorletztes Wochenende auch mit dem Vorsaz, Löwenzahn-Blüten (für Sirup) zu sammeln, losgezogen. Nur leider versteckte dieser sich in freier Wildbahn, während hier in der Siedlung Massen davon blühten. Fast genau so viele Blüten wie Hunde :-|
    Vielleicht klappt es nächstes Jahr.
    Mit anderen essbaren Blüten (und wie die Pflanzen dazu aussehen), kenne ich mich leider nicht aus.
    Wäre doch auch mal ein schönes Blogserien-Thema...

  5. Birgit
    10.05.2011

    @multikulinaria: schade, dass du keinen Löwenzahn gefunden hast. Die Blütezeit ist bei vielen Pflanzen naturgemäss relativ kurz. Ich werde aber sicher bis in den Herbst das Thema noch mehrmals aufgreifen. Zusätzlich zu den wilden Blüten, kann man auch selber welche im Topf ziehen wie z.B. Malve, Ringel- oder Kornblume. Es gibt auch Pflanzen, die erst später blühen, wie z.B. der Feldthymian. Da habe ich letztes Jahr ein schönes Plätzchen zum Sammeln entdeckt. Zu alldem werde ich sicher noch den einen oder anderen Beitrag verfassen.

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