Cosycooking

Back to the roots - zweierlei Rüebligemüse solo oder als Beilage

Diese Woche wurden unsere Essgewohnheiten ganz schön auf den Kopf gestellt. Normalerweise gibt es bei uns werktags viel Gemüse, Salat und kein Fleisch. Am Wochenende kochen wir gerne Fleisch - vor allem Lamm, Kalb und Kaninchen - und genehmigen uns dazu auch gerne einen guten Wein. Letzte Woche war das umgekehrt. Beinahe täglich auswärts essen mit jeder Menge Fleisch und einigen guten Tropfen Rotwein - Vorweihnachtszeit as usual könnte man sagen. Deshalb lautete dieses Wochenende das Motto "back to the roots" - zurück zu den Wurzeln und das sprichwörtlich. Rübeligemüse in zwei verschiedenen Variationen waren angesagt.

Nach einer schnellen Kochbuchlektüre hatte ich mich für Rüebli aus dem Ofen aus River Cottage Everyday und Rüebligemüse mit Gewürzen und Joghurt aus Tender Volume I entschieden. Sehr einfach, sehr schnell, sehr gut. Ich habe dafür bunte Bio-Rüebli, die ich in einem Supermarkt entdeckt hatte. St. Gallen ist eben nicht Zürich, wo solche Sonderwünsche ohne weiteres auf dem samstäglichen Markt in Oerlikon erfüllbar sind.

Das River Cottage Everyday Kochbuch ist – seit ich es mir vor zwei Jahren gekauft habe – eines meiner Lieblingskochbücher geworden. Eines aus dem ich regelmässig koche – auch gerne Wiederholungen. Einfache, abwechslungsreiche Gerichte für den Alltag, und doch so oft nicht alltäglich. Und wenn ich ein Gemüse im Kühlschrank, wo ich nicht so recht weiss, was ich daraus kochen soll dann nehme ich das Kochbuch von Nigel Slater zur Hand, wo die Rezepte nach Gemüse sortiert sind. Umfangreiche Erklärungen zu Verwendung und zu den verschiedenen Sorten ergänzen die einzelnen Rezeptkapitel.

Rüebli ist eines der Gemüse, das sich in vielen Landesküchen vielseitig verwenden lässt. In der arabischen Küche z.B. mit Harissa, Kreuzkümmel, Koriander in der thailändischen Küche mit Kokosmilch, Chilipaste und kombiniert mit exotischen Gemüse. Durch den süsslichen Geschmack werden Rüebli auch gerne für Desserts verwendet. Nicht nur bei uns z.B. als Rüeblikuchen, sondern auch in Indien, wo wir in einem Kochkurs in Kerala ein Rüeblidessert mit Zucker, Milch, Ghee, getrockneten Früchten und Kardamom zubereitet haben.

Linkes Bild: Rüebli mit Gewürzen, Doppelrahm, Joghurt, Cashews und Koriander. Macht solo mit einem Stück Brot eine super Figur. Passt aber auch gut zu Basmati, Jasmin- und braunem Reis oder zu Lamm sowie Kaninchen.

Rechtes Bild: Rüebli aus dem Ofen mit Kreuzkümmel und Orange. Passt gut zu Fleischgerichten wie Lamm, Huhn oder Schwein.

 

ZWEIERLEI RÜEBLIGEMÜSE - Rezeptquelle: River Cottage Everyday und Tender Volume I, abgewandelt)

Zutaten für 1 Portion als Gemüsegericht oder für 2 Personen als Beilage zu einem Fleischgericht

Rüebli aus dem Ofen mit Kreuzkümmel und Orange

  • 1 Teelöffel Butter
  • 1 Esslöffel Olivenöl
  • 300 Gramm Rüebli, geschält und in dicke Stifte geschnitten
  • 1 Teelöffel Kreuzkümmel gemahlen
  • frisch geriebene Bio-Orangenzeste nach Geschmack
  • etwas Orangensaft
  • Salz und frisch gemahlener Pfeffer zum Würzen

 

  1. Backofen auf 180°C vorheizen
  2. Olivenöl und Butter in eine ofentaugliche Form geben und in den Ofen stellen, bis die Butter geschmolzen ist
  3. Form aus dem Ofen nehmen
  4. Rüebli, gemahlener Kreuzkümmel, Salz und Pfeffer in die Form geben, gut mit dem Öl und der Butter verrühren
  5. Form mit Alufolie abdecken und Rüebli ca. 30 - 40 Minuten im Backofen rösten bis sie weich sind
  6. aus dem Ofen nehmen, Alufolie entfernen, gut durchrühren und nochmals ca. 30 Minuten im Backofen weitergaren
  7. aus dem Ofen nehmen und mit frisch geriebener Orangenzeste und etwas Orangensaft abschmecken

 

Rüebli mit Gewürzen, Joghurt, Doppelrahm, Cashews und Koriander

  • 300 Gramm Rüebli, geschält und in ca. 2 mm dicke Scheiben geschnitten
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 daumengrosses Stück Ingwer
  • 1 Prise Cayennepfeffer - im Originalrezept werden grüne frische Chillies verwendet, die ich nicht im Haus hatte
  • 20 Gramm Butter
  • 1 Teelöffel schwarze Senfsamen - im Originalrezept stand gelbe Senfsamen, hatte ich aber nicht vorrätig
  • ca 20 Gramm Cashewnüsse grob gehackt
  • 2 Esslöffel Doppelrahm
  • 2 Esslöffel Jogurt
  • 1 Handvoll in Streifen geschnittene Korianderblätter
  • Limettensaft

 

  1. Knoblauchzehe schälen und mit dem Messerrücken zerdrücken
  2. Ingwer schälen und in sehr feine Würfel schneiden
  3. Butter in einer Pfanne erhitzen, Knoblauch, Ingwer und schwarze Senfsamen dazugeben und dünsten bis sie duften
  4. Prise Cayennepfeffer und Rüebli dazugeben
  5. auf mittlerer Hitze dünsten bis die Rüebli aussen weich sind, innen aber noch etwas Biss haben
  6. in der Zwischenzeit die grob gehackten Cashewnüsse in einer beschichteten Pfanne rösten bis sie duften
  7. Doppelrahm und Joghurt unter die Rüebli mischen
  8. anrichten und mit den Cashews und dem Koriander bestreuen und grosszügig mit Limettensaft beträufeln

 

P.S: im Originalrezept wird kein Salz verwendet, ich habe mit einer kleinen Prise gewürzt

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Kommentare

  1. Micha
    11.12.2011

    Mit Karotten fängt man Hasen und mich!

  2. Birgit
    11.12.2011

    @Micha: mich auch, immer und zu jeder Jahreszeit;)

  3. feinschmeckerle
    11.12.2011

    tolle idee, möhren im ofen zu garen. darüber habe ich tatsächlich erst gestern nachgedacht - und jetzt kommt dein rezept. perfekt :-)

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