Wir hatten Freunde eingeladen und ich hatte wenig Zeit, dass zu tun, was ich eigentlich am Allerliebsten mache. In Kochbuechern nach Rezepten stoebern und - ein ansprechendes Herbstmenue - zusammenzustellen. In so einem Fall (und natuerlich auch sonst) sind Foodblogs die Wahl der Stunde. Eine unerschoepfliche Quelle an Rezepten wartet darauf entdeckt und nachgekocht zu werden.

Ich musste nicht lange suchen. Bei Eline von Kuechentanz wurde ich schnell fuendig. Sie hat in ihrer Kategorie Pasta einige sehr ansprechende Gerichte abgelegt. Die Cappellacci mit Kuerbisfuellung haben mich sofort, sehr angesprochen. Ich habe das Rezept fuer den Ravioliteig aus dem Kochbuch "Johanna Maier". Etwas Kopfzerbrechen machte mir das Auswalken, denn wir haben - noch - keine Teigmaschine. Also musste meine Muskelkraft und der Nudelwalker dran. Ich habe gewalkt was das Zeugs hielt. Eine anstrengende Angelegenheit, schlussendlich aber von Erfolg gekroent - denn der Teig war wirklich duenn genug, um als Pastateig durchzugehen. Anfaenger koennen sich auf jeden Fall an den Teig wagen. Er bricht nicht und wird auch nicht rissig. Allerdings sollte man beachten, dass man zuegig arbeitet.

Bei der Fuelle habe ich ein wenig improvisiert. Mandellikoer hatte ich keinen im Haus. Und anstelle von Parmesan habe ich einen wuerzigen Sbrinz verwendet. Durch die Weintrauben bekommt die Fuelle einen leicht suesslichen Touch, was sehr gut passt. Keine Angst vor dem Formen der Huetchen. Wenn man den Dreh raus hat, geht es fast wie von selber. Auf Youtube gibt es ein Video, in welchem man ganz zum Schluss sieht wie diese Bischofsmuetze geformt wird. Ich habe Quadrate von 10x10cm geschnitten. In die Mitte kommt ein knapper Esslloeffel Fuelle. Nicht zuviel, da die Huetchen sonst beim Zusammenkleben reissen koennten. Zwei Seiten werden mit Eiweiss bestrichen und das Quadrat zusammengeklappt. Dann die beiden Laengsecken mit Eiweiss zusammenkleben (nicht an das Paeckchen kleben, sonst stehen sie nicht) und die Spitze des Huetchens runterdrucken.

CAPPELLACCI (Quelle: Küchentanz, Ravioliteig Johanna Maier, Seite 86)

Zutaten Füllung

• 1 kleiner Hokkaidokürbis (geputzt ca. 580 Gramm)
• 4 Esslöffel Mandeln, gerieben
• 1 Esslöffel Balsamico-Essig, weiss
• 25 Gramm Sbrinz (Alternative Parmesan), gerieben
• 2 Handvoll Trauben, kernlos, klein geschnitten

Zutaten Teig

• 4 Eigelb
• 1 Ei, ganz
• etwas Salz
• 1 Esslöffel Öl
• 1 Esslöffel Wasser
• 250 Gramm italienischer Hartweizengriess (in Österreich doppelgriffiges Mehl, in der Schweiz Hartweizendunst)
• 1 Eiweiss zum Bestreichen

1. sämtliche Zutaten für den Teig zu einem kompakten Teig verkneten und bis zur weiteren Verarbeitung im Kühlschrank aufbewahren
2. für die Fülle den geputzten Kürbis mit etwas Wasser weichdünsten
3. regelmässig umrühren und aufpassen, dass nichts anbrennt, die Kürbismasse sollte kompakt sein
4. dann die geriebenen Mandeln, den geriebenen Käse, weissen Balsamicoessig, Sbrinz oder Parmesan und zum Schluss die kleingeschnittenen Trauben unter den gekochten Kürbis rühren
5. die Masse auskühlen lassen
6. in der Zwischenzeit den Teig ausrollen (von Hand oder mit der Nudelmaschine)
7. 10x10 Zentimeter grosse Quadrate ausschneiden
8. in die Mitte etwas Kürbisfülle geben
9. zwei Kanten mit Eiweiss bestreichen
10. Teig zusammenklappen und festdrücken
11. Ecken zusammenschlagen und mit Eiweiss zusammenkleben
12. in wallendem Salzwasser kochen, bis sie an die Oberfläche kommen

Ich habe die Cappellacci mit einem eingekochten Sud aus Hühnerbrühe, Safran, Salz übergossen und mit geriebenen Mandeln, geriebenem Sbrinz und roten Chilifäden bestreut.

Uns haben diese Cappellacci so gut geschmeckt, dass ich sie ins Standardrepertoire aufgenommen habe. Naechsten Herbst erfolgt die Zubereitung sicherlich oefters und dann hoffentlich mit der Nudelmaschine. Danke nochmals an Eline fuer diese tolle Inspiration!