enn HP - natürlich immer noch Mitbewohner, aber jetzt im Blog umbenannt - letzten Samstag auf dem Wochenmarkt nicht so beiläufig die Frage gestellt hätte, was denn das in einer Kiste am Boden sei, und die Verkäuferin genauso so beiläufig "ach, das sind Bitterorangen" gesagt hätte, ja dann könnte ich jetzt nicht von dieser köstlichen, erstmals selbstgemachten Pomeranzenmarmelade naschen. Köstlich!!!
Marmelade habe ich ja schon einige eingekocht und verbloggt - erst kürzlich aus Granatäpfeln, dann Mostarda piemontese als Käsebegleiter, Mirabellenaufstrich, Marillenmarmelade und Berberitzenmarmelade. Und jetzt Pomeranzenmarmelade. Die Früchte gibt es nur ganz kurze Zeit im Januar/Februar. Wer die bittere Marmelade gerne mag und wenn die Frucht auf einem Markt angeboten wird, sollte zugreifen. Die Verkäuferin meinte zwar, das es Pomeranzen sicher noch ein paar mal geben wird - was für ein Trugschluss. Schon heute eine Woche später war sie nicht mehr zu bekommen.
Ich hatte letzte Woche im Büchlein "Preserves" von Pam Corbin und Hugh Fearnley-Whittingstall nur die Zutaten, aber nicht Beschreibung gelesen. Zu den 1 kg Pomeranzen werden im Rezept noch 2.5 Liter Wasser dazugegeben. Nein, soviel Wasser wollte ich auf keinen Fall dazugeben. Also habe ich mein eigenes Rezept kreiert. Die Saftausbeute von 960 Gramm Früchten war leider nicht sehr ergiebig. Deshalb habe ich noch den Saft einer Blond- und einer Blutorange dazugegeben. Mehr hatte ich leider nicht im Haus. Um noch mehr Saft zu bekommen, habe ich die Pulpe und Kerne mit Wasser aufgekocht, abgeseiht und zum Saft und den in Streifen geschnittenen Schalen geben - ein Trick den ich mir bei Robert abgeschaut habe. Die Bedenken nach dem Einkochen nur sehr wenig Marmelade zu haben waren so gross, dass ich mich dann noch hinreissen liess ein bisschen Wasser dazu zugeben.
Wie üblich habe ich mit dem Zucker ziemlich gespart. Die Pomeranzenmarmelade ist bitter, schmeckt herrlich nach Frucht und nicht nur nach Zucker. Falls ich wider Erwarten doch noch mal Bitterorangen bekommen sollte, werde ich nochmals 2 Kilo einkochen. Ansonsten ist die Marmelade für nächstes Jahr vorgemerkt.
POMERANZENMARMELADE - Rezeptquelle: eigenes Rezept
Zutaten für ca. 3 mittelgrosse Gläser, kommt aber ganz auf die Saftausbeute der Bitterorangen an.
- 1 Kilo Bio-Pomeranzen
- 1 Bio-Blondorange
- 1 Bio-Blutorange
- 420 Gramm feiner Bio-Roh-Rohrzucker
- 40 Gramm Bio-Ingwer
- Pomeranzen gut waschen, Knöpfe entfernen und abreiben
- alle Früchte entsaften, Schalen von Blond- und Blutorange wegwerfen
- mit einem Löffel das Fruchtfleisch und das Weisse mit auf ca. 3 Milimeter herauskratzen und in eine Schüssel geben
- Schalen in sehr schmale Streifen schneiden - ich habe nicht alle Schalen genommen
- Schalen in den Pomeranzensaft geben, zudecken und über Nacht stehen lassen
- Pulpe und Kerne grosszügig mit Wasser bedecken, kurz aufkochen, zudecken und 24 Stunden stehen lassen
- am nächsten Tag das Wasser abseihen und zum Pomeranzensaft geben
- ich habe ca. 300 Mililiter Wasser zum Pomeranzensaft gegeben und die Mischung 2 Stunden leicht köcheln lassen. Sie reduziert um ca. 1/3 ein
- aus Zeitgründen habe ich anschliessend den Roh-Rohrzucker dazugegeben und alles nochmals 24 stehen gelassen
- vor dem Fertigkochen der Marmelade, den Ingwer in sehr feine Würfel schneiden oder fein reiben
- Ingwer zur Flüssigkeit geben
- Marmelade ca. 10 Minuten sprudelnd kochen
- in sterilisierte Gläser abfüllen, verschliessen und ca. 10 Minuten auf den Kopf stellen
- langsam abkühlen lassen
5.02.2012
Hallo, du hast sehr viel weißes an den Schalen gelassen. Das macht die Marmelade sehr bitter. Meine Empfehlung ist, die Schale mit einem Sparschäler zu schälen und dann fein schneiden. Die Marmelade wird feiner in Konsistenz und Geschmack.
5.02.2012
@Suse: Ich habe ungefähr die Hälfte des Weissen in der Schale gelassen. Hätte auch noch mehr herausnehmen können. Ich finde den Geschmack der Marmelade gut. Aber Die Schale mit dem Sparschäler abzureiben ist natürlich auch eine gute Idee. Werde ich ausprobieren, falls ich nochmals welche bekommen sollte, ansonsten nächstes Jahr dann.
5.02.2012
herrlich klar und schöne Farbe. Und bitter darf sie auch etwas sein. Dafür ist sie ja süss.
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