Cosycooking

(Deutsch) Notizen einer italienischen Reise - Piemont

Das ich nicht gerne zweimal an denselben Ort fahre, hatte ich hier schon erwähnt. Bei meinem Mitbewohner schaut es anders aus. Er liebt Reisewiederholungen - an Orte zu fahren, wo es ihm ganz besonders gut gefallen hat. Nach der Frankreichreise im Frühsommer - damals mein Vorschlag - waren wir die letzten Tage im Piemont unterwegs. Die Wiederholung unseres ersten gemeinsamen Urlaubs vor 2 1/2 Jahren. Wir waren beide vorher schon mehrere Male in dieser norditalienischen Provinz - bekannt für ihre Rotweine wie Barolo, Barbara d'Alba, Barbera d'Asti, Barbaresco, dem Weisswein Roero Arneis und dem Spumante aus der weissen Muskatellerrebe.

Ausruhen und dolce far niente sind jetzt aktuell und postpiemontesisch das Programm. Einkaufen und dem guten Essen hinterher fahren, waren es die letzten Tage. Nicht die Bilderbuch-Vorzeige-Landschaft des grossen Barolo - südlich von Alba - war unser bevorzugtes Gebiet. Am ersten Tag ging es in's Monferratogebiet. Das liegt ca. 40 km nordöstlich von Alba. Die hügelige Landschaft geprägt vom Wein, wo bevorzugt Weine aus der Barberatraube gekeltert werden. Im I Bologna in Rocchetta Tanaro haben wir wieder ausgezeichnet gegessen. Eine verlässliche Konstante. Gefüllte Paprika, klassische Tajarin (Nudeln aus Weichweizenmehl und 20 Eigelb auf 1 kg Mehl) mit frischem Basilikumpesto, zartes Freilandhuhn (galleto ruspante) dessen dunkles Fleisch einen tollen Geschmack hatte und butterzarte Lammracks. Zum Abschluss gab es Bonet, eine piemontesische Spezialität aus dunkler Schokolade und Amaretti. Alles schmeckte vorzüglich. Eine Adresse, die ich ohne Wenn und Aber weiterempfehlen kann. Der ausgesprochen freundliche und kompetente Service ist das Tüpfelchen auf dem i.

Grappa, Wein und Mehl waren die Produkte unserer Begierde. Wir waren in Distillerien, bei Weinbauern, wo wir unseren Vorrat aufstockten, u.a. bei diesem hier und in der Bio-Steinmühle Molino Marino, wo uns der Juniorchef Fausto durch den kleinen Betrieb führte und alle Fragen geduldig beantwortete. 15 kg Bio-Mehl mit der Steinmühle gemahlen vervollständigten unsere Einkäufe. Ganz besonders gespannt bin ich auf das Backen mit Enkir, verwandt mit dem bei uns erhältlichen Emmer und ebenso eine alte Getreidesorte. Ich kann es kaum erwarten. Die letzten Tage waren Inspiration für viele Ideen!

Jetzt sind wir in der Provinz der Marken angekommen. Der eigentlich Urlaub kann beginnen! Ob dem vielen Ausruhen und dem Dolce far niente, werden wir dem guten Essen aber auch hier ein wenig hinterherfahren und ich an anderer Stelle davon berichten!


Essen im Piemont:

I Bologna - gehobene Trattoria mit typisch piemontesischen Gerichten, einem ca. 2'000 Flaschen umfassenden Weinkeller und ausgesprochen freundlichem Service.

Unterkunft im Piemont:

Villa Tiboldi - tolle Lage, direkt in den Weinbergen gelegen, freundlicher Service und ein für italienische Verhältnisse exzellentes Frühstücksbuffet. Wir haben zum zweiten Mal dort übernachtet.

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