Das ich ja erst kürzlich auf den Marmeladekochzug aufgesprungen bin - davon, habe ich vor ein paar Wochen berichtet. Die in früheren Jahren zur Verfügung gestellten Marmeladerationen meiner Mama, wurden von mir meist erst im Spätherbst angezapft. Um im Sommer doch hie und da auf einen fruchtigen Aufstrich zurückgreifen zu können, habe ich immer schon gerne Fruchtaufstriche gemacht. Schnell hergestellt und ebenso schnell wieder weg. Ganz ohne Konservierungs-, Farb- und sonstige unerwünschte Stoffe. Frischer geht es nicht.

Im Garten unseres Mietshauses steht ein Mirabellenbaum. Dieses Frühjahr hatte er - wie auch die Apfelbäume - unglaublich viele Blüten. Eine weisse Pracht. Es kümmert sich niemand um die Pflanzen und Bäume. Das heisst, es wird nichts gespritzt. Die Früchte sind vom Aussehen nie so ganz perfekt, vom Geschmack aber top. Da die Mirabellen offensichtlich sonst keinen der Mieter interessieren, überlegen wir, sie zu ernten und daraus Schnaps zu brennen. Oder besser brennen zu lassen.

Die Mirabellen haben einen Durchmesser von ca. 2-3 cm. Sind also recht klein. Der Stein löst sich ziemlich gut aus dem Fruchtfleisch. Für den Fruchtaufstrich habe ich eine Schüssel voll Mirabellen geholt, entsteint und im Mixer prüriert. Die Masse ist recht dünnflüssig und wird NICHT gekocht. Um sie etwas einzudicken, gebe ich etwas Johannisbrotkernmehl aus dem Bioladen dazu. Das ist ein geschmacksneutrales Bindemittel auf pflanzlicher Basis, das sowohl für kalte als auch warme Flüssigkeiten verwendet werden kann.

MIRABELLEN-FRUCHTAUFSTRICH (Quelle: eigenes Rezept)

Zutaten

• Früchte der Saison - am Besten eignen sich Beeren, Zwetschken, Mirabellen, aber auch Aprikosen. Darauf achten, dass die Früchte sehr, sehr reif sind
• Bio-Agavendicksaft oder geschmacksneutraler Bio-Akazienhonig zum Süssen
• bei Bedarf etwas Johannisbrotkernmehl zum Andicken (Dosierungsangabe auf dem Glas beachten - bei mir 1 gestrichener Teelöffel auf 1/2 Liter)
• wenn die Früchte sehr süss sind, kann man auch ein wenig Zitronensaft oder -zeste dazugeben

1. Früchte mit dem Mixer oder Zauberstab pürieren
2. nach Geschmack süssen
3. eventuell mit Johannisbrotkernmehl andicken
4. im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb weniger Tage aufbrauchen