Cosycooking

(Deutsch) Kürbisnockerl-Grös(ch)tl mit Kräuter und Käse!

Zuerst die Streitfrage. Was ist ein Gröstl überhaupt? Nimmt man das bekannteste aller bekannten Gröstl, das aus Tirol nämlich, dann ist es ein Pfannengericht aus gekochten Kartoffeln, Schweine- oder Rindfleisch, Zwiebeln und Gewürzen. Weitere Recherchen brachten zutage, dass ein Gröstl immer mit Speck zubereitet wird. Nun gut, meines besteht ausser aus Gewürzen und Kräutern aus keinem der oben genannten Zutaten und ich nenne es trotzdem so. Punkt.

Als Grundlage habe ich ein Rezept aus Herbst in der Küche verwendet - Kürbisklösschen mit Kräutern. Bei mir sind das Kürbisnockerl. Ich habe das Rezept etwas angepasst, u.a. musste ich die angegebene Mehlmenge drastisch reduzieren, sonst hätte ich mit den Nockerln jemandem eine ganz gehörige Beule verpassen können. Bei den Gewürzen habe ich ebenfalls geschraubt - den Estragon weggelassen und stattdessen nur Petersilie verwendet. Im Originalrezept wird der gekochte Kürbis durch ein Sieb gedrückt. Ich habe mir den Aufwand gespart und die Würfel in einer Schüssel mit einer Gabel zerdrückt. Das gibt den Nockerl eine unregelmässige orangene Kürbisstruktur. Ich finde das schaut optisch durchaus ansprechend aus.

Die nächste Streitfrage. Die Nockerl frisch essen oder in fortgeschrittenem Alter in Scheiben schneiden und eben zu einem Gröstl anbraten. Geht natürlich beides, aber mir sind Semmel-, Serviettenknödel, Spätzle & Co. in gebratenem Zustand deutlich symphatischer als in frisch gekochtem. Da bin ich durchaus eigen. Und nach dem Motte, dass Kräuter immer passen, habe ich Salbei in Butter gebraten und über die gebratenen Kürbisnockerlscheiben gegeben. Zusammen mit dem Käse eine gelungene Geschmackskombination.

KÜRBISNOCKERL-GRÖSTL - Rezeptquelle: eigenes Rezept, inspiriert von Oskar Marti

Zutaten für ca. 5-6 Personen

  • 350 Gramm Kürbis in ca. 1 cm grosse Würfel geschnitten
  • 2 Esslöffel Olivenöl
  • Salz
  • 3 Eier
  • 220 Gramm Mehl, Type 550
  • 3 Esslöffel gehackte Petersilie
  • Muskatnuss
  • Butter zum Anbraten
  • frische Salbeiblätter
  • geriebener Pecorino zum Drüberstreuen

 

  1. Olivenöl in einer Pfanne erwärmen
  2. den leicht gesalzenen Kürbis in der Pfanne garen bis er zerfällt, das dauert ca. 20 Minuten
  3. die gekochten Kürbiswürfel mit einer Gabel zerdrücken
  4. mit Eier und Mehl zu einer dicken Paster verrühren
  5. Petersilie untermischen, salzen (grosszügig, Kürbis verträgt einiges an Würze) und mit etwas Muskatnuss verfeinern
  6. Salzwasser zum Kochen bringen
  7. mit 2 Esslöffel Nockerl formen - wie das geht, sieht man in diesem Video
  8. Nockerl in wallendes Salzwasser geben und ziehen lassen bis sie gar sind und an der Oberfläche schwimmen
  9. Die Kürbisnockerl mit einer Schaumkelle herausnehmen und abtropfen lassen
  10. entweder gleich oder 2, 3 Tage später die Nockerl in Scheiben schneiden und in Butter anbraten
  11. aus der Pfanne nehmen
  12. Salbei kurz in der verbliebenen Butter anbraten und über die Nockerl geben
  13. mit geriebenem Pecorino bestreuen

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Comments

  1. lamiacucina
    29.11.2012

    Die sehen zum Reinbessen aus. Für zuhause kann man sich manchen Profi-Mehraufwand ersparen und kriegt doch etwas Gutes auf den Teller.

  2. Birgit
    30.11.2012

    @lamiacucina: das ist ein relativ unaufwendiges Gericht, das trotzdem hübsch anzusehen ist, alltagstauglich und gut schmeckt. Da kann man sich Profimehrauwände gerne sparen.

  3. Cookies
    30.11.2012

    Oh Wow, mir läuft das Wasser im Mund zusammen beim Anblick deiner Fotos!

  4. Rosa Be
    8.12.2012

    Oh, was waren die lecker... Danke fürs Rezept!

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