Cosycooking

(Deutsch) Rhabarber[Zimt-Polenta]kuchen - steigende Vorfreude

Noch stehen Randen & Co. bei uns hoch im Kurs, aber eine langsame Ablösung der Wintergemüse ist schon voll im Gange. Letzten Freitag gab es auf dem Bauernmarkt den ersten Rhabarber! Es besteht kein Zweifel, der Frühling naht mit Riesenschritten. Bestätigt mit der Aussage, dass der erste Spargel in ca. 2 Wochen erhältlich sein wird. Was gestern und heute zur Folge hatte, das meine diversen Kochbuchstapel im Wohn-, Esszimmer und an anderen Orten dramatischen Zuwachs erfuhren. Ich habe alle Bücher, mit Rezepten zu den kommenden Frühlings- und Wildgemüsen/-früchten aus dem Regal geholt.

Mit dem Rhabarber wollte ich einen Kuchen machen. Nach eingehender Lektüre habe ich mich für den Rhabarber-Zimt-Polenta-Kuchen von Nigel Slater aus Tender II entschieden. Ich war zuerst etwas skeptisch wegen der groben Polenta, die im Rezept stand, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese - vor allem in der Kruste angenehm zu essen sein soll. Deshalb wollte ich sie erst durch Schweizer Maisbackmehl ersetzen. Nigel Slater schreibt ausdrücklich, dass feinere Varianten nicht funktionieren und es grobe Polenta sein MUSS. Gut, ich wollte es ausprobieren.

Das Resultat ist ein saftiger Kuchen, mit der für mich richtigen Süsse (ich habe die Zuckermenge etwas reduziert). Am Rand und obenauf sind die groben Polentakörner natürlich knackig geblieben. Das stört eigentlich nicht sehr. Nur Leute mit empfindlichen Zähnen sollten etwas aufpassen;). Nigel Slater empfiehlt den Kuchen mit  dem abgetropften Rhabarbersaft zu servieren. Ich habe den Saft sirupartig eingekocht. Mit dem Kuchen ein tolles Zusammenspiel.

Mein Beitrag für das heutige Sonntagssüss, betreut von Katrin von Lingonsmak.

RHABARBER-ZIMT-POLENTAKUCHEN - Rezeptquelle: Nigel Slater, Tender II, Seite 1141, abgewandelt

Zutaten für eine runde Form mit 18 oder 20 cm Durchmesser - im Rezept ist 20 cm angegeben, ich habe einen 18 cm Ring verwendet

  • 400 Gramm Bio-Rhabarber 
  • 40 Gramm Bio-Roh-Rohrzucker
  • 4 Esslöffel Wasser
  • 125 Gramm grobe Bio-Polenta
  • 200 Gramm Weissmehl, Typ 550
  • 1 Teelöffel Backpulver
  • 1 Prise Zimt
  • 100 Gramm Bio-Roh-Rohrzucker
  • abgeriebene Schale einer Bio-Orange
  • 150 Gramm in kleine Stücke geschnittene Butter
  • 1 grosses Bio-Ei (Freiland)
  • 2 - 4 Esslöffel Milch
  • 1 Esslöffel Bio-Roh-Rohrzucker
  • Öl oder Butter zum Einfetten

 

  1. Kuchenring mit Butter oder Öl einfetten
  2. Backofen auf 180° (Ober-/Unterhitze) vorheizen
  3. Rhabarber waschen und in ca. 2 cm breite Stücke schneiden
  4. Rhabarber in eine Auflaufform geben
  5. den Roh-Rohrzucker drüberstreuen, das Wasser dazugeben und ca. 20 Minuten backen bis der Rhabarber weich ist, aber noch in Form bleibt. Am Besten mit einer Gabel testen
  6. Rhabarber in ein Sieb geben und den Saft abtropfen lassen
  7. Polenta, Weissmehl, Backpulver, Zimt und Roh-Rohrzucker in eine Schüssel geben
  8. abgeriebene Orangenschale und die in kleine Stücke geschnittene Butter dazugeben
  9. von Hand alles verreiben, bis die Masse sich wie Brotkrümel anfühlt. Im Buch steht, dass man das auch mit einem Food-Prozessor machen kann. So einen besitze ich leider nicht
  10. Ei und Milch in einer Schüssel miteinander verquirlen und zum Brotkrümel-Mix geben
  11. ganz kurz miteinander vermischen. Sobald sich die Masse verbindet sofort aufhören. Es soll keinen kompakten Teig im herkömmlichen Sinn geben, sondern immer noch recht krümelig bleiben
  12. ca. 2/3 der Masse in den Ring geben, sodass der Boden komplett bedeckt ist. Die Masse ein paar Zentimeter hoch am Ringrand andrücken. Das funktioniert am Besten mit einem bemehlten Löffel
  13. abgetropften Rhabarber auf die Masse geben
  14. restliche Brotkrümel-Masse auf den Rhabarber streuen. Er muss nicht vollständig bedeckt sein
  15. mit Bio-Roh-Rohrzucker bestreuen
  16. ca. 45 - 50 Minuten backen
  17. den abgetropften Rhabarbersaft sirupartig einkochen und mit dem Kuchen servieren

 

PS: Der Kuchen sollte eigentlich Rhabarber-Orangen-Polentakuchen heissen, denn der Orangengeschmack kommt bei der Menge Orangenschalen viel mehr zur Geltung als die Prise Zimt.

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Comments

  1. katha
    15.04.2012

    wir haben am freitag im freyenstein gestockte schokolade (sehr saftig und leicht) mit dem ersten rhabarber bekommen. jetzt geht's hier standesgemäß weiter, und genau das rezept hat mich beim blättern in tender II auch so angesprochen. wir sind uns also wieder mal einig. bloß bei der kochbuchmethode nicht, weil wenn ich das machen würde, müssten wir das wohnzimmer mit absperrband (wegen einsturzgefahr) sichern ;-)

  2. nike
    15.04.2012

    wow - sieht der gut aus! ich freu mich auf die rhabarberzeit! den kuchen werde ich bestimmt nachbacken!
    einen schönen sonntag,
    lieben gruß,
    nike

  3. Fräulein Cupcake
    15.04.2012

    Wow, der sieht lecker aus. Davon möchte ich jetzt sofort ein Stück ;)

    LG.
    Marlene

  4. Birgit
    15.04.2012

    @katha: der Kuchen ist gut, die grossen Polentakörner in der Kruste sind Geschmackssache. Alternativ könnte man für den Belag ein separates Crumble machen, wenn man die zusätzliche Mühe nicht scheut. Deshalb teile ich ja alles zwischen den Räumen auf, bis es mir zuviel wird und ich wieder alles im Schrank verräume usw.;)
    @nike: Vielen Dank. Zum Glück dauert die Rhabarberzeit noch bis Juni, bis dahin gehen sich noch einige Kuchen aus;)
    @Marlene: ich reich dir gern ein Stück rüber!

  5. Die Küchenschabe
    16.04.2012

    Kochbuchstapel - das kommt mir bekannt vor ;-) Wenn ich jetzt noch irgendwo grobe Polenta auftreiben könnte, täte mich der Kuchen schon sehr reizen ...

  6. Birgit
    16.04.2012

    @Küchenschabe: der Kochbuchstapel der sich dann immer irgendwie selbständig irgendwo anders hinbewegt. Ich bekomm's einfach nicht in den Griff;) Ich werde ihn wieder machen, nächstes Mal allerdings mit dem feinen Maisbackmehl.

  7. Ännchen von Tharau
    23.04.2012

    Der Kuchen sieht einfach toll aus! Seit einiger Zeit schleiche ich schon um den Rhabarber auf dem Markt herum und überlege was ich damit anstellen könnte... Eine super Idee den Saft zu einem Sirup einzukochen! Wahrscheinlich schmeckt er noch besser, wenn er einen Tag durchgezogen hat.
    Herzallerliebste Grüße
    Ännchen

  8. Birgit
    23.04.2012

    @Ännchen: der Sirup war der Clou dazu. Aber aufpassen, nicht zu lange kochen, sonst wird er zu dickflüssig. Der Kuchen schmeckt auch 2 Tage später noch;)

  9. Rosa
    25.04.2012

    Ist das mit den 40 Esslöffeln Wasser ernst gemeint?! lg Rosa

  10. Birgit
    25.04.2012

    @Rosa: Vielen Dank für den Hinweis. Es sollte natürlich 4 Esslöffel Wasser heissen. Es ist korrigiert.

  11. Rosa
    27.04.2012

    Jetzt habe ich ihn nachgebacken, unabsichtlich modifiziert, nämlich mit nur 100g Butter, da ich im morgendlichen Tran das kleinere Stück der Packung verarbeitet habe... Hat nix gemacht, er schmeckt trotzdem sehr gut, das mit der groben Polenta hat uns auch im Crumble nicht gestört.
    lg

  12. Birgit
    27.04.2012

    @Rosa: Freut mich das der Kuchen geschmeckt hat! Kleine Korrekturen vertragen die Rezepte meist schon.

  13. In der Tarte
    6.10.2013

    Bin beim stöbern auf dieses Rezept gestoßen. Leider ist ja momentan keine Rharbarber-Saison. Hast du diesen Kuchen vielleicht schon mal mit Himbeeren probiert?

    Gruß Franziska aka In der Tarte

    • Birgit
      7.10.2013

      @Franziska: Nein, mit Himbeeren habe ich den Kuchen noch nicht ausprobiert. Kann mir das aber geschmacklich gut vorstellen.

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