Cosycooking

(Deutsch) Essig in Würfel? - Wintersalat mit Granatapfel[gelee]würfel!

Letzten Sommer habe ich zwei kleine Flaschen Himbeeressig gemacht. Ich wollte nicht zu viel auf Vorrat produzieren und erstmal schauen, wie unser Verbrauch ist. Ein paar Monate stand er im Keller. Jetzt ist er das absolute Highlight auf winterlichen Blattsalaten wie Batavia oder Portulak. Am Liebsten würde ich das Rezept sofort verbloggen - damit es nicht in Vergessenheit gerät, werde ich mich wohl noch bis zum Beginn der Himbeersaison gedulden müssen. Langer Rede, kurzer Sinn - dieser Himbeeressig hat mich letztens beim Auslösen der Kerne für die Granatapfelmarmelade auf eine Idee gebracht. Warum diesen Essig nicht in einen optischen Hingucker verwandeln? Und warum dazu nicht Granatapfelkerne verwenden? Gedacht, getan...

Zugegeben, es ist eine kleine Spielerei. Es ging mir darum, neben dem Geschmack auch mit der Optik und vor allem mit der Textur zu experimentieren. Ich wollte wissen, ob es möglich ist, genau diesen Fruchtessiggeschmack in einer anderen als der gewohnten Form auf dem Teller zu präsentieren. Also habe ich nochmals Granatapfelkerne ausgelöst. Dieses Mal haben 2 mittelgrosse Granatäpfel ausgereicht. Aus den Kernen habe ich mit derselben Methode wie bei der Marmelade die Flüssigkeit gewonnen - ca. 300 Mililiter.

Durch das Passieren der Kerne durch das feinste Sieb der Flotten Lotte, sind natürlich noch Fruchtstückchen dabei. Um ein klares Gelee zu bekommen, muss man die Flüssigkeit anschliessend durch ein feines Tuch seihen. Diesen weiteren Schritt hin zur perfekten Optik habe ich, zugunsten der köstlichen Fruchtstückchen geopfert. Den gewonnenen Granatapfelsaft habe ich mit 300 Mililiter frisch entsaftetem Apfelsaft gemischt. Das ergibt eine angenehme Säure-Süsse-Kombination. Der Rest ist nicht schwierig. Die Flüssigkeit mit Zucker und Apfelessig aufkochen und anschliessend das Agar-Agar als Bindemittel hinzufügen.

Ich habe eine 20 x 30 cm rechteckige, flache Form und vorab getestet, wieviel Flüssigkeit für die Würfel in der gewünschten Höhe notwendig ist. Dies war die Grundlage für die Rezeptberechnung. Wer eine kleinere Form hat, einfach testen wie viel  Flüssigkeit benötigt wird und das Rezept entsprechend anpassen!

GRANATAPFEL[GELEE]WÜRFEL - Rezeptquelle: eigenes Rezept

  • 300 Mililiter Granatapfelsaft
  • 300 Mililiter Apfelsaft, frisch entsaftet
  • 40 Mililiter Apfelessig
  • 100 Gramm feiner, heller Mascobadozucker
  • 2 Gramm Agar-Agar

 

  1. Granatapfelsaft nach dieser Methode gewinnen
  2. zusammen mit Apfelsaft, Apfelessig und Mascobadozucker langsam aufkochen
  3. ca. 15 Minuten leicht köcheln
  4. Agar-Agar mit etwas kaltem Wasser verrühren
  5. in die gekochte Flüssigkeit geben und ca. 2 Minuten aufkochen
  6. in eine Form geben
  7. leicht auskühlen und dann im Kühlschrank fest werden lassen
  8. in Würfel schneiden und als Salatgarnitur verwenden

 

Der Geschmack? Ähnlich dem Essig, süsser und nur einen Hauch von sauer. Für den optimalen Geschmack sollten die Würfel so klein wie möglich geschnitten werden. Die Granatapfel[gelee]würfel schmecken auch gut zu Süssem. Besonders zu Schokolade.


Wie bereits erwähnt war es pure Neugier an der Textur und eine Spielerei - für mich kein Alltagsrezept, weil die Gewinnung des Granatapfelsaftes etwas dauert.

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Comments

  1. eline
    3.01.2012

    gefaellt sehr!
    ich bin ein grosser fan von frucht- oder Gemuesegelees mit agar. nicht nur fuer blattsalate, auch zu kalten vorspeisen und desserts.

  2. Birgit
    4.01.2012

    @eline: diese Gelees laden direkt zum Experimentieren ein. Apropos Desserts: diese Würfel schmecken sensationell gut zu Schokolade, weil sie eben eher in die süsse als in die saure Richtung gehen. Werde das im Text noch ergänzen.

  3. Christina
    4.01.2012

    Das hört sich prima an. Ich kann mir gut vorstellen, das mal nachzumachen – ist halt mal etwas Besonderes, und das darf gerne etwas mehr Zeit kosten.
    LG Christina

  4. bolliskitchen
    4.01.2012

    Mit Agar Agar stehe ich auf absolutem Kriegsfuss, selbst wenn ich mich genau an Rezept und Mengen halte, jedes mal ging's in die Hosen....

  5. Micha
    4.01.2012

    Ich fange diese Woche zuerst mal mit der Granatapfelmarmelade an. Die Idee ist wirklich schön mit den Geleewürfeln. Was das AgarAgar angeht, habe ich die gleich Erfahrung damit gemacht wie Katia - entweder es wird zu fest oder zu flüssig.

  6. zorra
    4.01.2012

    Wow, sieht toll aus. Mit AgarAgar stehe ich glücklicherweise nicht auf Kriegsfuss, aber ich habe mal Melonensorbet mit AgarAgar gemacht, das hatte einen leicht merkwürdigen geschmack, der wohl von AgarAgar stammte...

  7. Birgit
    4.01.2012

    @Christina: genau, das finde ich eben auch!
    @bolliskitchen: es ist nicht ganz einfach. Bei diesen Mengen passen die 2 g genau. Das Problem ist, wenn man weniger zu gelieren hat, weil Agar-Agar dann nicht so gut zu dosieren ist.
    @Micha: gutes Gelingen bei der Granatapfelmarmelade!
    @zorra: Agar-Agar ist ja an und für sich geschmacksneutral, hatte noch nie das Problem, dass sich ein unerwünschter Geschmack breitgemacht hätte.

  8. Julia
    20.01.2012

    Ich bin ja zur Zeit total auf dem Granatapfel-Trip und dieses Geleerezept klingt einfach genial... und sieht auch noch so wunderschön aus!

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